A macroscopic multi-physics approach for modeling acoustically cavitating flows

Akustische Kavitation ist fur eine Vielzahl von Anwendungen von Interesse, z. B. in der Sonochemie, Stoßwellenlithotripsie, Oberflächenreinigung, Abwasserbehandlung bis hin zur Prozessintensivierung in der Verfahrenstechnik. Das Verständnis des Verhaltens der akustisch kavitierenden Strömungen ist der Schlüssel zur Entwicklung von Geräten fur die genannten Anwendungen. Die numerische Modellierung ist eines der am besten geeigneten Werkzeuge fur diese Aufgabe. Derzeit ist eine genaue Modellierung der Kavitation nur fur kleine Skalen möglich, z.B. durch die Fokussierung auf einige wenige Kavitationsblasen. Diese Modelle sind jedoch nicht geeignet, um technisch relevante Prozesse zuverlässig vorherzusagen. Das Hauptziel dieser Arbeit ist die Entwicklung eines numerischen Ansatzes, der in der Lage ist, die akustische Kavitation auf einer Skala von Geometrien in Industriegröße zu beschreiben und seine Fähigkeiten in einer Reihe von Versuchen zu validieren. Als Zwischenschritte auf dem Weg zu diesem Ziel wurden zwei Eulersche Löser entwickelt, die sich nur auf die Akustik konzentrieren. Der finale Löser basiert auf der Euler-Lagrange Methode und berucksichtigt Akustik, Strömungsmechanik und Blasendynamik mit einer engen Kopplung untereinander. Zunächst lag der Fokus auf die Ausbreitung der Wellen mit kleinen Amplituden. Hierzu wurde ein Eulerscher Finite-Volumen (FV) Löser mit dem standardmäßigen linearen akustischen Dämpfungsmodell von Commander und Prosperetti in das Softwarepaket OpenFOAM implementiert. Zur Lösung des linearen Gleichungssystems, das sich aus der Diskretisierung der Helmholtz-Gleichung ergibt, wurde eine neue Methode entwickelt. Sie basiert auf der Berechnung einer blockgekoppelten Matrix und dem direkten linearen Multi-Frontal-Löser MUMPS. Dieser Löser wurde eingesetzt, um zu analysieren, wie sich der Schall durch ein poröses Medium, das aus einem Festbett von festen Partikeln unterschiedlicher Geometrie und Größe besteht. Es wurde festgestellt, dass bei geringer Porosität, wobei das feste Material mehr Raum einnimmt, die Schallausbreitung hauptsächlich durch die oberste Schicht behindert wird. Im nächsten Schritt wurde ein Eulerscher Finite-Elemente (FE) Löser auf der Grundlage des ComsolSoftwarepakets um das standardm¨aßige lineare und das nichtlineare Dämpfungsmodell von Louisnard erweitert. Letzteres ermöglicht genaue Berechnungen der Ausbreitung von Wellen mit großer Amplitude und stützt sich auf die charakteristischen Dissipationswerte, die sich aus den Lösungen eines Systems von gewöhnlichen Differentialgleichungen (GDGL) ergeben, welche die Dynamik einer einzelnen Blase beschreiben. Ein entsprechender GDGL-Löser wurde in der Softwarebibliothek SciPy implementiert, um dem FE-Solver Interpolationstabellen fur die akustische Dämpfung zur Verfugung zu stellen. Es wurde eine Studie mit einer in Säure eingetauchten Sonotrode (Ultraschallquelle) und einem darunter platzierten Hartmetallwürfel durchgeführt. Der Vergleich zwischen den beiden Dämpfungsmodellen zeigte, dass das lineare Modell die Schalldruckamplitude um mehr als eine Größenordnung unterschätzt. Außerdem zeigten die Ergebnisse, dass die Dämpfung mit höheren Säuretemperaturen zunimmt. Der Druckamplitudenverlust beträgt bis zu 20 % zwischen 20 ◦C und 60 ◦C. Schließlich wurde ein auf dem Euler-Lagrange-Ansatz basierender Löser in OpenFOAM implementiert, welcher eine Kopplung zur flussigen Phase ermöglicht. Er integriert die genannten Entwicklungen, die für die Eulerschen Löser eingeführt wurden. Für den akustischen Teil wurde zusätzlich ein neuartiger Algorithmus fur die Lösung der Helmholtz-Gleichung in Verbindung mit dem nichtlinearen Dämpfungsmodell implementiert. Das Verfahren nutzt die Newton-Raphson-Methode fur die Iterationsvorschrift, wobei die numerische Differenzierung zur Bildung der Jacobi-Matrix verwendet wird. Fur die Berechnung der Fluid- und Blasendynamik werden konventionelle Methoden verwendet, wobei kavitationsspezifische Anpassungen integriert sind. Der Löser ist in der Lage, eine polydisperse Blasenpopulation abzubilden, die ihre Eigenschaften lokal variieren kann. Zunächst wurde er in einem Aufbau mit einer großen Sonotrode verifiziert und analysiert, wobei Einflusse der initialen Blasenfraktion und des Populationstyps untersucht wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass die Blasen- und Flüssigkeitsgeschwindigkeiten von diesen Parametern stark beeinflusst werden, z. B. sind die Geschwindigkeiten fur die 20-fache Blasenfraktion doppelt so hoch. Die Druckamplitude ist jedoch nur schwach von der Blasenfraktion abhängig. Außerdem bestimmen die größten Blasen die höchste Druckamplitude, die in dem Rechengebiet erreicht wird, was der Blake-Schwelle dieser Blasen entspricht. Zusätzlich wird eine Validierung mit einer kleinen Sonotrode durchgeführt. Das Modell reproduziert die meisten der experimentell beobachteten Phänomene. In den Experimenten wurden benachbarte Blasen vorgefunden, die sich je nach ihrer Größe in unterschiedliche Richtungen bewegten. Die numerischen Berechnungen zeigen, dass der verantwortliche Mechanismus hier die Umkehrung der primären Bjerknes-Kraft bei einer bestimmten Druckamplitude ist.

Acoustic cavitation is of interest in a wide range of applications such as sonochemistry, shock wave lithotripsy, surface cleaning, waste water treatment, process intensification in chemical reactors etc. Understanding the behavior of acoustically cavitating flows is the key in the development of apparatus for such applications. Numerical modeling is one of the most suitable tools for this task. Currently, accurate modeling of cavitation is only possible on a small scale, e.g. by focusing on a few cavitation bubbles. However, these models are not suitable for reliably predicting technically relevant processes. The principal goal of this work is to develop a numerical approach able to describe acoustic cavitation on a scale of industrial-sized geometries and to validate its capabilities across a number of setups. As intermediate steps towards this objective, two Eulerian solvers focusing only on the acoustics were designed. The final solver based on the Euler-Lagrange method considers acoustics, fluid mechanics and bubble dynamics in a closely coupled way. First, an Eulerian Finite Volume (FV) solver with the standard linear acoustic damping model by Commander and Prosperetti, which is suitable for the wave propagation calculations at low amplitudes, was implemented in the OpenFOAM software package. A new method was introduced to solve the linear system of equations resulting from the discretization of the Helmholtz equation. It is based on the block-coupled matrix approach and the multi-frontal direct linear solver MUMPS. This solver was utilized to analyze how the sound propagates through a porous media consisting of a packed bed of solid particles with different geometry and size. It was found that at low porosities, whereby the solid material occupies more space, sound propagation is hindered mainly in the topmost layer. In the next step, an Eulerian Finite Element (FE) solver based on the Comsol software package was extended with the standard linear and the non-linear damping model by Louisnard. The latter enables accurate calculations of the propagation of high amplitude waves and relies on the characteristic dissipation values obtained from solutions of a system of ordinary differential equations (ODE) describing the dynamics of a single bubble. A corresponding ODE solver was implemented in the SciPy software library in order to provide interpolation tables for the acoustic attenuation to the FE solver. For evaluation, a study was carried out on a setup with a sonotrode (ultrasound source) immersed into an acid and a carbide cube placed underneath. The comparison between the two damping models showed that the linear model underestimates the sound pressure amplitude by more than one order of magnitude. Moreover, the results showed that the damping increases with higher temperatures of the acid. The pressure amplitude loss is up to 20 % between 20 ◦C and 60 ◦C. Finally, a solver based on the Euler-Lagrange approach was implemented in OpenFOAM enabling coupling to the liquid phase. It integrates the mentioned developments introduced for the Eulerian solvers. For the acoustical part, it additionally incorporates a novel algorithm for the solution of the Helmholtz equation coupled to the non-linear damping model. The technique makes use of the Newton-Raphson method for the iteration procedure, whereby numerical differentiation is used to build the Jacobian. For the solution of the fluid dynamics and bubble tracking, conventional methods are utilized introducing adjustments specific to cavitation. The solver is able to depict a polydisperse bubble population, which may vary its properties locally. At first, it was verified and analyzed in a setup with a large sonotrode, whereby influences of the initial void fraction and the population type were studied. The results show that the bubble and liquid velocities are strongly influenced by these parameters, e.g. the velocities are twice as high for the 20-fold bubble fraction. However, the pressure amplitude is weakly dependent on the void fraction. Furthermore, the largest bubbles determine the highest pressure amplitude reached in the domain, which corresponds to the Blake threshold of these bubbles. Additionally, a validation is performed with a small sonotrode. The solver reproduces most of the experimentally observed phenomena. In the experiments, neighboring bubbles were found which moved in different directions depending on their size. The numerical calculations show that the responsible mechanism here is the reversal of the primary Bjerknes force at a certain pressure amplitude.

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