Novel multiaxial fatigue setup for testing casing drilling applications
Um die Effizienz des Bohrvorgangs aus Sicht des Bohrfortschritts, der Kosten und der Bohrlochstabilität zu erhöhen, wird seit 1998 das Casing Drilling eingesetzt. Dabei handelt es sich um eine Technik, bei der die mechanische und hydraulische Energie über das Bohrgestänge, das in diesem Fall aus Futterrohr besteht, übertragen wird, um das Gestein zu zerkleinern. Dabei ist das „Bohrgestänge“ jedoch zyklischen Belastungen ausgesetzt, die zur Entstehung, zum Wachstum und zur Ausbreitung von Rissen in der Verrohrung führen. Dieses Phänomen (Ermüdung genannt) ist sowohl irreversibel als auch progressiv und führt zu einer dauerhaften Verringerung des störungsfreien Betriebsbereichs eines jeden Rohrs. Das Auftreten von Ermüdung am Futterrohrstrang ist aufgrund der typischerweise während des Bohrvorgangs auftretenden zyklischen Belastungen unvermeidlich und hängt von der Schwere der Belastung(en), den metallurgischen Eigenschaften, der Geometrie des Bauteils, den Bohrbedingungen und dem Vorhandensein von Dauerlasten ab. In der Praxis ist es zwar nicht möglich, die Ermüdung zu verhindern, jedoch durch eine geeignete Planung des Bohrstrangs lassen sich ihre nachteiligen Auswirkungen auf ein Minimum reduzieren. Um dies zu erreichen ist es erforderlich, die Bohrbedingungen unter Laborbedingungen nachzuahmen, um solche Auswirkungen auf die Ermüdungslebensdauer des Rohrstrangs zu untersuchen. In diesem Zusammenhang könnten numerische und prädiktive Methoden nur ein eingeschränktes Anwendungspotenzial bei der Verhinderung von Ermüdungsausfällen des Rohrstrangs bieten, da die Anwendung von u.a. bestimmten Herstellungsparametern und komplexen Spannungszuständen auf jede solcher Methoden nur begrenzt möglich ist. Dauerlasten spielen eine wichtige Rolle bei der Gestaltung der Ermüdungslebensdauer. Im Gegensatz zu den sehr gut etablierten Ansätzen zur Berücksichtigung der axialen Dauerbelastung stößt die Berücksichtigung der torsionsbedingten Dauerbelastung auf Machbarkeitshürden, und darum wurde deren Einfluss in der Vergangenheit regelmäßig vernachlässigt. Um dem abzuhelfen wurde durch die Entwicklung und Konstruktion einer speziellen Ermüdungsversuchsanlage in der vorliegenden Forschungsarbeit der Einfluss sowohl der gleichmäßigen als auch der dynamischen Torsionsbelastung untersucht. Die Frequenz der letzteren ist unterschiedlich (geringer) als die der zyklischen Biegebeanspruchung. Zu diesem Zweck wurden insgesamt 12 Prüflinge aus Stahlgüte S355J getestet. Die Ergebnisse dieser Forschung zeigen, dass beide Formen der Torsionsbelastung eine Rolle bei der Reduzierung der Ermüdungslebensdauer spielen, folglich darf der Effekt dieser Belastung auf die Ermüdungslebensdauer nicht außer Acht gelassen werden. Die Prüflinge wurden mit drei Biegebelastungen und Innendruck beaufschlagt. Es wurde ein Vergleich zwischen den Prüflingen unter statischer und dynamischer Torsionsbelastung und denen ohne solche Lasten durchgeführt. Der größte Einfluss der Torsionsbelastung wurde bei mittlerer Biegebelastungen verzeichnet. Mit Hilfe von Dehnungsmessstreifen wurden die dynamischen Dehnungen an vier gleichmäßig voneinander getrennten Stellen an den Prüflingen gemessen. Die aufgezeichneten Dehnungen wurden in Spannungen umgewandelt, um die ermüdungsbedingte Schädigung an jeder Position zu berechnen. Zur Berechnung der äquivalenten zyklischen Biegespannungen infolge gleichmäßiger Belastungen durch Dauerlasten z.B. Innendruck wurde die "modifizierte Goodman-Gleichung" verwendet. Aufgrund der ungleichmäßigen Variation des Innendrucks während der Prüfung wurde auf der Grundlage der Palmgren-Miner-Regel die kumulative Schädigung während der gesamten Versuchsreihe berechnet. Der prozentuale Anteil der Schädigung durch Torsionsbelastung kann (und wurde) von der oben genannten kumulativen Schädigung ausgeschlossen werden. Die Ergebnisse zeigen Schäden aufgrund des Einflusses von konstanten und insbesondere dynamischen Torsionsbelastungen. In der Realität war die Ermüdungslebensdauer erheblich kürzer. Dies wirft Zweifel an der Nützlichkeit der Methode auf, um den verborgenen Schaden durch Torsionsbelastung aufzudecken, dessen Nichtbeachtung zu einer Überschätzung der Ermüdungslebensdauer unter realen Bedingungen führen würde. Der in der vorliegenden Forschungsarbeit verwendete Ansatz kann zur Überwachung der kumulativen Schädigung des Prüflings in Echtzeit vor standardmäßigen Dichtigkeitsprüfungen und/oder zur Überwachung der Schädigung des Rohrstrangs bei realen Bohranwendungen verwendet werden.
Since 1998, casing drilling technology has been resurrected with the aim of boosting drilling efficiency in terms of time, cost, and borehole stability. This drilling technique transfers mechanic and hydraulic energies via the casing string to crush the rock. However, this technique also subjects the casing string to cyclic loads that cause the initiation, growth, and propagation of cracks in the casing wall. This phenomenon, known as fatigue, is irreversible and progressive, and results in a permanent reduction of the failure-free service envelope of any tubular. The complex phenomenon of casing string’s fatigue is inevitable in presence of the drilling cyclic loads and is governed by the severity of cyclic load(s), metallurgical properties, geometry of the component, environment and presence of steady loads. Practically, it is not feasible to prevent fatigue, however, via proper design and selection, its adverse effect can be minimized. To realize this, reconstructing the drilling condition in laboratory scale for studying their effect on casing string’s fatigue life becomes inevitable. Numerical and predictive methods, on the other hand, could provide only restricted efficiency in preventing fatigue failures of casing string due to the restrictions in applying manufacturing parameters and complex stress state to each method successively. Steady loads play a major role in altering the fatigue life. While established approaches consider axial steady load, the exertion and consideration of torsional steady load have encountered feasibility hurdles. Consequently, its influence has been usually disregarded. In this research, an innovative design of a full-scale fatigue setup was utilized to investigate the influence of both steady and dynamic torsional loads, where the frequency of the latter is different (less than) from the applied cyclic bending loads. A total of twelve test specimens made of the steel grade S355J were tested to fulfill this purpose. The results of the experiment for this research reveal the influence of either form of torsional load in reducing fatigue life, consequently, the effect of this load on fatigue life may not be disregarded. Three levels of bending severity were applied along with internal pressure to the specimens. A comparison was made between the specimens that were subjected to static and dynamic torsional loads with the rest. The major influence of the torsional load was observed at the medium bending severity level. By means of strain gauges the dynamic strains were measured at four equally distanced positions round the clock on the specimens. The recorded strains were converted to stresses to calculate the damage on each location. The “Modified Goodman Equation” was used to calculate the equivalent cyclic bending stresses as a result of available steady loads e.g. internal pressure. Due to non-uniform variation of the internal pressure along the test, according to “Palmgren-Miner Rule”, the cumulative damage throughout the test was calculated. The percentage of the damage exerted via the torsional load can be excluded from the cumulative damage. The results demonstrate some damage due to the influence of the steady and especially dynamic torsional loads. In reality the fatigue life was considerably shorter. This cast doubt about the utility of the method to unveil the masked damage imposed by torsional load, disregarding of which would lead to overestimation of the fatigue life in real conditions. The utilized approach in current research can also be used to monitor the cumulative damage on the specimen in real time prior to standard sealing capacity tests and/or monitor the damage on casing string in real casing drilling operations.
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