Relevant properties and governing mechanisms for oil recovery and geological carbon dioxide storage applied to jordanian shale
Mit Blick auf den stetig wachsenden Energiebedarf und der damit im Zusammenhang stehenden dramatischen Zunahme der CO2-Konzentration in der Atmosphäre steht die Menschheit vor der Aufgabe, Antworten auf bislang beispiellose Herausforderungen zu finden. Trotz verstärkter Bemühungen, die sogenannte Energiewende voranzutreiben, geht der Großteil der Vorhersagen davon aus, dass die Grundlage zur Deckung des globalen Energiebedarfes weiterhin durch fossile Brennstoffe gesichert wird. Gleichzeitig ist eine deutliche Abnahme der Produktion aus konventionellen Ölreserven zu verzeichnen, sodass nicht-konventionelle Ressourcen in Zukunft eine größere Rolle übernehmen werden. Auf der anderen Seite werden die Bemühungen zur Abtrennung und Untertagespeicherung von CO2 als ein Bestandteil der Dekarbonisierung vorangetrieben. Erfahrungen mit der Injektion von CO2 existieren bereits seit den 1970er Jahren im Rahmen der sogenannten “CO2-enhanced oil recovery” (CO2-EOR) mit gutem Erfolg zur Steigerung der Förderraten aus konventionellen Lagerstätten. Daher erscheint es naheliegend, die beiden Prozesse im Sinne einer zügigen Umsetzung der Energiewende zu kombinieren und in der Folge auch für nicht-konventionelle Lagerstätten in Betracht zu ziehen. Über die mögliche Anwendung innovativer Methoden in diesen oft sehr komplexen Gesteinsformationen ist bislang wenig bekannt geworden. Daher befasst sich die aktuelle Dissertation mit einer Reihe an Phänomenen, die im Zusammenhang mit der Applikation von komprimiertem CO2 auf Schieferformationen relevant sind. Entscheidende Systemeigenschaften wurden in dieser Arbeit untersucht mit dem Ziel, Möglichkeiten zur Kombination einer CO2-gestützten Förderung von Kohlenwasserstoffen mit der Einspeicherung von CO2 in nicht-konventionellen Lagerstätten zu evaluieren. Jordanischer Ölschiefer (Sultani) dient hier als Beispiel mit einem erheblichen Potenzial aus wirtschaftlicher und umwelttechnischer Sicht. Es werden umfangreiche und systematische experimentelle Untersuchungen zum grundlegenden Phasen-, Grenzphasen- und Stofftransportverhalten in komplexen dichten Wasser- und Kohlenwasserstoffhaltigen Gesteinsformationen in Kontakt mit komprimiertem CO2 vorgestellt. In einem ersten Schritt wurde Sultani-Schiefer einer Extraktion mit überkritischem CO2 unterzogen. Dabei wurde der Einfluss unterschiedlicher Betriebsparameter auf die Ausbeute untersucht, die wiederum in direktem Zusammenhang mit der Löslichkeit unterschiedlicher im Ölschiefer enthaltener Komponenten in der CO2-Phase steht. Neben der Analyse des Mehrphasenverhaltens, zu dem die Bestimmung von Gemischdichten, die Löslichkeit von CO2 in Kohlenwasserstoffmischungen und die daraus folgende volumetrische Ausdehnung der Kohlenwasserstoffphase gehört, bestand ein Schwerpunkt der Arbeit in der experimentellen Betrachtung von Grenzphaseneigenschaften unter Lagerstättenbedingungen. Als eine maßgebliche Größe wurde die Grenzflächenspannung in mehrphasigen Multikomponentensystemen mittels der Methode des hängenden, stehenden bzw. liegenden Tropfens bestimmt. Die Benetzung an den inneren Porenwänden wird durch den Dreiphasen-Kontaktwinkel beschrieben, der sowohl im System CO2- Formationswasser-Schiefer als auch in dem System CO2-Kohlenwasserstoff-Formationswasser-Schiefer an liegenden Tropfen bestimmt wurde. Zur Erklärung der Abhängigkeit der Benetzung von der Zusammensetzung der wässerigen Phase wurden Messungen des Zeta – Potentials an in wässerigen Salzlösungen suspendierten Schieferpartikeln unternommen. Die Grenzfläche Feststoff-CO2 war hingegen Gegenstand von Messungen mittels einer gravimetrischen Methode, mittels derer die Adsorptionskapazität des Schiefers bestimmt wurde, die einerseits als eine der möglichen Speichermechanismen für CO2 gilt und andererseits in direkter Beziehung zum Benetzungsverhalten in Anwesenheit von wässerigen Salzlösungen steht. In Ergänzung zu dem Mehr- und Grenzphasenverhalten wurden Diffusionskoeffizienten von komprimiertem CO2 im Gestein bestimmt, die letzten Endes über die Zeitskala der im Fokus stehenden ablaufenden Prozesse entscheidet. Im Ergebnis führen die hohen Wechselwirkungen aller beteiligten Phasen mit überkritischem CO2 zu bedeutenden Änderungen in den Systemeigenschaften, die die Mobilisierung der Kohlenwasserstoffe generell fördern, während sich diese auch negativ auf eine GeoSpeicherung von CO2 etwa über die Herabsetzung des kapillaren Eindringdruckes auswirken können. Die Arbeit liefert einen wertvollen Einblick in Mechanismen, Systemeigenschaften sowie kritische Faktoren, die für eine erfolgreiche Umsetzung einer CO2-gestützten Ölförderung und der CO2-Speicherung bzw. einer Kombination beider Prozesse in nicht-konventionellen Gesteinsformationen relevant sind
In light of the ever-growing energy demand and the increasing atmospheric concentrations of carbon dioxide, the necessity of finding a panacea to these global challenges is unprecedented. In spite of several attempts to accelerate the energy transition, future outlooks indicate that fossil fuels will remain the foundation that supports the livelihood and economic prosperity of global societies. Owing to the declining rates of conventional oil production and the inevitable depletion of conventional reserves, it is predicted that unconventional resources will play a significant role in reshaping future energy markets, implying that the climate change dilemma associated with fossil fuels will linger on. On the other hand, Carbon Capture and Storage (CCS) has emerged as a pathway to decarbonization, whereas enhanced oil recovery using carbon dioxide (CO2-EOR) has already demonstrated great success in boosting oil production of existing oil fields since the 1970s. Accordingly, the combination of CCS and CO2-EOR is proposed as a solution to the energy-climate predicament. This approach is also being currently considered in shales, however, little is still known about its applicability in these formations. Accordingly, the current work aims to investigate a series of phenomena that contribute to oil recovery from shale using supercritical CO2. Additionally, within the context of geological carbon storage (GCS), several decisive interfacial and phase properties are examined, with the objective of combining the use of CO2 for oil recovery with its own storage. Jordanian oil shale (Sultani) is used as an example in the current work for the potential economic and environmental interest on the one hand, and for the acquired knowledge that can be generalized and transferred to any oil-bearing unconventional reservoir on the other. The presented work is a comprehensive experimental study on the principal phase, interfacial and transport properties taking place when complex oil and water-bearing shale formations are contacted with compressed CO2. As an initial step in this investigation, Sultani shale is subject to supercritical fluid extraction using CO2 as solvent. The impact of several parameters on the yield, which is related to the solubility of various compounds in the supercritical phase, is examined. Apart from the phase behavior that also includes mixture densities, volumetric expansion and gas solubility in hydrocarbons, interfacial properties are the principal focus of this work. Interfacial tension in binary and multicomponent systems at reservoir conditions, i.e. at elevated pressures, is measured using the pendant drop and the rising bubble methods, respectively. The contact angle, a measure of wettability, is determined using the sessile drop in CO2- brine-shale systems. The captive bubble method is employed to assess the contact angle in the multicomponent system comprising CO2, brine, oil and shale. Zeta potential is determined for “shale in water/brine” suspensions to investigate the evolution of the charge at the water/brine-shale interface in pursuit of explaining the wettability alteration in response to changing the aqueous phase composition. With respect to the fluid-solid interface, the CO2 adsorption capacity of shale is measured at pressures and temperatures relevant to gas storage using a gravimetric method, and its relation to the wetting behavior in presence of brines representative of formation water is elucidated. Complementing the interfacial properties and the phase behavior, CO2 diffusivity within shale formations is quantified. All in all, it is found that the strong interactions of supercritical CO2 with all coexisting phases alter the system properties significantly, mainly in an advantageous way regarding oil recovery. In terms of GCS, supercritical CO2 is found to alter system properties in both favorable and unfavorable ways, depending on the gas storage mechanism in question. The findings of the current work give valuable insight into mechanisms, properties, and critical factors which are necessary for the design and implementation of successful oil recovery and CO2 storage processes
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