Herstellung von geträgerten, temperaturstabilisierten Ionenaustauschern und reaktionstechnischer Vergleich mit einem kommerziellen Katalysator zur Herstellung von 2-Butanol als Auslegungsgrundlage für technische Anlagen

In dieser Arbeit werden zunächst die Stofftransportprobleme geschildert, die die Anordnung eines sauren Ionenaustauschers als Festbett bei der Hydratisierung von Buten im Rahmen einer heterogen katalysierten Reaktivextraktion mit sich bringen. Darauf aufbauend werden zwei neuartige Prozesse vorgestellt und miteinander verglichen. Bei einem wird der vorhandene Katalysator in strukturierten Packungen gefüllt, wie sie bei der Reaktivdestillation eingesetzt werden. Das zweite Konzept sieht den Einsatz eines neuartigen temperaturstabilisierten Ionenaustauschers vor. Hierfür wird eine Methode zur Herstellung (weiter-)entwickelt. Um die Katalysatoren miteinander vergleichen zu können, werden die Ionenaustauscher umfangreich charakterisiert, wobei sich zeigt, dass die geträgerten Ionenaustauscher gegenüber dem bisherigen Ionenaustauscher über Megaporen statt Mesoporen verfügen. Ein weiterer großer Vorteil, den geträgerte Ionenaustauscher besitzen, ist, dass sie statt wie bisher über eine Chlorierung auch über eine Sulfonylierung temperaturstabilisiert werden können. Diese ist deutlich effektiver und lässt höhere Standzeiten zu. Um den Effekt der Standzeitverlängerung je nach Temperaturstabilisierungsmethode quantifizieren zu können, werden umfangreiche Desulfonierungsversuche durchgeführt und eine Kinetik abgeleitet. Hierzu wird ein Modell aus der Literatur für nicht-temperaturstabilisierte Ionenaustauscher erweitert. Hiernach gibt es drei unterschiedliche Gruppen von Sulfonsäuren, die unterschiedlich schnell desulfonieren. Die Untersuchungen zeigen, dass die Desulfonierung bei sulfonylierten Ionenaustauschern deutlich langsamer gegenüber chlorierten ist. Bei reaktionstechnischen Versuchen im halbtechnischen Maßstab wird das Reaktionskonzept mit den strukturierten Packungen getestet und Versuche zur Betriebsoptimierungen durchgeführt. Diese Anordnung eines perlförmigen Ionenaustauschers bewirkt – bedingt durch die bessere Verteilung der Edukte und bessere Ausnutzung des Katalysators – eine gut 10 %-ige Erhöhung der Produktionsmenge verglichen mit dem Festbett, bei sonst gleichen Betriebsbedingungen. Gleichzeitig liegt der Katalysatorwirkungsgrad aber nach einer in dieser Arbeit neu angepassten Mikrokinetik bei 0,6. Dies lässt erwarten, dass der neuartige geträgerte Ionenaustauscher durch verbesserten Stofftransport eine Erhöhung des Katalysatorwirkungsgrads ermöglicht, wobei abgeschätzt wird, inwieweit die geringere Anzahl an aktiven Zentren, die sich beim neuartigen geträgerten Ionenaustauscher nicht verhindern lässt, durch den verbesserten Stofftransport kompensiert werden kann. Der in den halbtechnischen Versuchen derzeitig verwendete industrielle Katalysator wird nach der Versuchsreihe analysiert, wobei sich zeigt, dass sich die im Labor entwickelte Kinetik der Desulfonierung trotz stark schwankender Bedingungen im industriellen Einsatz sehr gut zur Beschreibung eignet. Die Untersuchung zeigt aber auch, dass die höhere Wasserbelastung, die bei den neuen Reaktionskonzepten nötig ist, zu einer erhöhten Vergiftung führt. Dies wirkt sich insbesondere auf den neuartigen Träger-Ionenaustauscher aus, der empfindlicher gegenüber Vergiftung ist als der bisherige Katalysator.

This work first describes the mass transfer problems posed by the arrangement of an acidic ion exchanger as a fixed bed in the hydration of butene in the context of heterogeneously catalyzed reactive extraction. Based on this, two novel processes are presented and compared. In one, the existing catalyst is packed in structured packing as used in reactive distillation. The second concept involves the use of a new temperature-stabilized ion exchanger. For this, a method of production is being (further) developed. In order to be able to compare the catalysts with each other, the ion exchangers will be extensively characterized. It will be shown that the supported ion exchanger has megapores instead of mesopores compared to the previous ion exchanger. Another major advantage of supported ion exchange resins is that they can be temperature-stabilized by sulfonylation instead of chlorination, as was previously the case. This is much more effective and allows longer lifetimes. To quantify the effect of lifetime extension depending on the temperature stabilization method, extensive desulfonation tests are carried out and kinetics derived. For this purpose, a model from the literature for non-temperature-stabilized ion exchangers is extended. According to this, there are three different groups of sulfonic acids that desulfonate at different rates. The investigations show that desulfonation is significantly slower in sulfonylated ion exchangers than in chlorinated ones. In experiments on a semi-industrial scale, the reaction concept with the structured packings is tested and trials are carried out to optimize operation. This arrangement of a bead-shaped ion exchanger results - due to the better distribution of the reactants and better utilization of the catalyst - in a good 10 % increase in the production volume compared with the fixed bed, under otherwise identical operating conditions. At the same time, however, the catalyst efficiency is 0.6 according to microkinetics newly adapted in this work. This leads to the expectation that the new supported ion exchanger enables an increase in catalyst efficiency through improved mass transfer. It is estimated to what extent the lower number of active centers, which cannot be prevented in the new supported ion exchanger, can be compensated for by the improved mass transfer. The industrial catalyst currently used in the semi-industrial trials is analyzed after the series of experiments, and it is shown that the kinetics of desulfonation developed in the laboratory are very well suited to describing it in industrial use, despite highly fluctuating conditions. However, the study also shows that the higher water loading required by the new reaction concepts leads to increased poisoning. This has a particular effect on the new carrier ion exchanger, which is more sensitive to poisoning than the previous catalyst.

Preview

Cite

Citation style:
Could not load citation form.

Access Statistic

Total:
Downloads:
Abtractviews:
Last 12 Month:
Downloads:
Abtractviews:

Rights

Use and reproduction: