Hybridbauteile aus kohlenstofffaserverstärkten Kunststoffen und Druckgusslegierungen

Verbundwerkstoffe wie beispielsweise kohlenstofffaserverstärkte Kunststoffe spielen in Kombination mit Aluminium- und Magnesiumdruckgusslegierungen aufgrund ihrer sehr guten Werkstoffeigenschaften in Leichtbauanwendungen eine große Rolle. Für den wirtschaftlichen Einsatz in Multi-Materialkonzepten sind jedoch auch innovative und kostengünstige Fügeverfahren mit geringen Zykluszeiten erforderlich. Konventionelle Fügeverfahren wie beispielsweise Schraub- oder Nietverbindungen sowie das adhäsive Fügen gehören mittlerweile zu den etablierten Fertigungsprozessen, sind jedoch meist aufgrund der notwendigen Vorbehandlungsstrategien der Fügekomponenten noch kostenintensiv. Das im Rahmen dieser Arbeit behandelte urformtechnische Verfahren des Verbundgießens zählt in dieser Form zu den innovativen Fügeverfahren und dient hierbei dem leistungsgerechten Verbinden von duroplastischen kohlenstofffaserverstärkten Kunststoffen mit Aluminium- und Magnesiumlegierungen. Zur Herstellung der hybriden Fügeverbindungen wurden im Rahmen der Forschungsarbeit unterschiedliche Druckgussbauteile mit dem zugehörigen Druckgießwerkzeug konstruiert. Zur Erreichung eines wesentlich verbesserten hybriden Werkstoffes mussten die maßgebenden Prozessparameter festgelegt und den Versuchsergebnissen gegenübergestellt werden. Es konnte gezeigt werden, dass das Umgießen von duroplastischen kohlenstofffaserverstärkten Kunststoffen mit Aluminium- und Magnesiumlegierungen im Druckgießverfahren grundsätzlich möglich ist. Schädigungen der temperatursensiblen Epoxidharzmatrix sind aufgrund der im Druckgießverfahren abbildbaren dünnen Umgusswandstärken marginal. Für den Druckgießprozess unübliche Wandstärken von 8 mm zeigten anhand von 3D-Comuptertomographieaufnahmen thermische Schädigungen der Epoxidharzmatrix in Form von Defekten in der Gusskomponente sowie Beeinträchtigungen der CFK-Oberfläche. Die im CFK-Prepreg befindlichen Kohlenstofffasern blieben von den im Druckgießverfahren vorliegenden hohen Temperaturen der Schmelze sowie hohen Gießgeschwindigkeiten und -drücken unbeeinflusst. Mittels durchgeführter Computertomographieaufnahmen sowie metallographischer Untersuchungen nach dem Umgießen konnten die Kohlenstofffasern in einem unverändertem mittensymmetrischen Laminataufbau detektiert werden. Untersuchungen anhand von rein kraftschlüssigen Fügeverbindungen, bei denen ausschließlich die bei der Erstarrungsschwindung der Gusskomponente entstehenden Kontraktionskräfte auf die kohlenstofffaserverstärkten Kunststoffeinlegeteile wirken, zeigten in Abhängigkeit von den verwendeten Aluminium- und Magnesiumlegierungen unterschiedliche Verbindungsfestigkeiten. Aufgrund höherer Schwindkräfte, insbesondere beim Einsatz der Magnesiumlegierung AM50HP, konnten im Vergleich zu Aluminiumlegierungen höhere Verbundfestigkeiten nachgewiesen werden. Neben der Herstellung von rein kraftschlüssigen Verbindungen erfolgten praktische Untersuchungen und Berechnungen von Simulationsmodellen formschlüssiger Verbindungen. An diesen Verbindungen, welche durch das Umgießen von Innen- und Außenkonturen in den CFK-Geometrien entstehen, konnte gezeigt werden, dass durch den Einsatz formschlüssiger Verbindungen die Verbundfestigkeit der Probekörper deutlich gesteigert werden kann. Die bei den Versuchen gewonnenen Erkenntnisse konnten schlussendlich auf eine seriennahe Geometrie eines Demonstrator-Batteriegehäuses übertragen werden und bestätigen im Zuge dieser Anwendung die Ergebnisse.

Composite materials as for example carbon fiber reinforced plastics are playing a major role in lightweight applications in combination with casting alloys such as aluminum and magnesium because of their very good material properties. For the economical use in multi-material concepts, innovative and cost-effective joining processes with short cycle times are also required. Conventional joining methods such as screwed or riveted joints as well as adhesive joints are actual established manufacturing processes, but are still cost-intensive in some cases due to the necessary pretreatment strategies for the joining components. The recasting is one of the innovative joining processes and is used to join thermoset carbon fiber reinforced plastics with aluminum and magnesium alloys in a high pressure die casting process. In the course of this research work, different die casting components and high pressure die casting tools were designed to produce the hybrid joints. To achieve a significantly improved hybrid material, the process parameters had to be defined and compared with the experimental results. It has been shown that the recasting of thermoset carbon fiber reinforced plastics with aluminum and magnesium alloys using the high pressure die casting process is basically possible. Damage to the temperature sensitive epoxy resin matrix is marginal due to the thin casting wall thicknesses which can be achieved by the die casting process. Wall thicknesses of 8 mm, which are unusual for the high pressure die casting process, are showing thermal damage of the epoxy resin matrix in the form of defects in the cast component. This negative impact of the CFRP surface was detected by CT- and X-Ray examinations. The carbon fibers in the CFRP prepreg were unaffected by the high melt temperatures as well as high casting speeds and pressures in the casting process. An unchanged center symmetric laminate structure was detected by 3D computed tomography as well as metallographic micrographs after recasting. Investigations based on friction locked joints, in which only the contraction forces generated during the solidification shrinkage of the cast component act on the carbon fiber reinforced plastic inserts, showed different joint strengths depending on the used aluminum and magnesium alloys. Due to higher shrinkage forces, especially by using the magnesium alloy AM50HP, higher strengths compared to aluminum alloys were demonstrated on the hybrid specimens. In addition to the production of friction locked connections, practical investigations and calculations of simulation models of form-fit connections were carried out. Using these joints, which are created by recasting the inner and outer contours in the CFRP geometries, it was possible to show that the composite strengths of the test specimens can be significantly increased by using form-fit joints. The knowledge gained during the tests was finally transferred to near-series geometry of a demonstrator battery housing and validated the results in the course of this application.

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