Vertrauen und Wissen durch Augenhöhe: Die Arbeitsgruppe Bevölkerung im Projekt TRANSENS
Im Rahmen von TRANSENS wurden verschiedene transdisziplinäre Ansätze zur End-lagerung hochradioaktiver Abfälle in Deutschland erprobt, um wissenschaftliches und erfahrungsbasiertes Wissen unterschiedlicher Akteure zu integrieren. In diesem Beitrag wird die Rolle und der Mehrwert der für das Projekt als extended peer group rekrutierten Arbeitsgruppe Bevölkerung (AGBe) beschrieben, die sich aus interessierten Bürger:innen zusammensetzt. Auf das mehrstufige Rekrutierungsverfahren der AGBe wird ebenso eingegangen wie auf die inhaltliche Arbeit der Gruppe, auf methodische Überlegungen zur Beobachtung von Workshops und auf die Auswertung der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftler:innen und AGBe-Mitgliedern. Die Ergebnisse wurden anhand von Beobachtungen und Gesprächen zusammengetragen und im weiteren Projektverlauf durch qualitative Interviews validiert. Hierbei werden zwei Forschungsfragen beantwortet, nämlich (1) ob ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen Forschenden und Nichtforschenden möglich ist und (2) ob ein Mehr an gemeinsam erarbeitetem Wissen einen Vertrauensaufbau forciert. Wir diskutieren die Herausforderungen und Erfolge dieses transdisziplinären Ansatzes und identifizieren verschiedene Faktoren, die zu einer vertrauensvollen Arbeitsbeziehung und zu einem vielfältigen Erkenntnisgewinn beigetragen haben. Abschließend wird ein gemischtes Fazit mit positivem Ausblick gezogen.
This article provides an insight into the practice and potential of transdisciplinary research in the field of nuclear waste management. In the context of TRANSENS, different transdisciplinary approaches to the final disposal of high-level radioactive waste in Germany were tested in order to integrate scientific and experience-based knowledge of different actors. This article describes the role and added value of the Citizens’ Working Group (German: Arbeitsgruppe Bevölkerung, short AGBe) recruited for the project as an extended peer group consisting of interested citizens. The multi-stage recruitment process of the AGBe is discussed, as well as the content of the group's work, methodological considerations regarding the observation of workshops, and the evaluation of the cooperation between scientists and AGBe members. Two research questions are answered, namely whether a trusting relationship between researchers and non-researchers is possible, and whether an increase in jointly developed knowledge promotes the development of trust. We discuss the challenges and successes of this transdisciplinary approach and identify several factors that have contributed to a trusting working relationship and a diverse knowledge gain. The limitations of the generalizability of the results are also highlighted. Finally, a mixed conclusion with a positive outlook is drawn.
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